YUCATAN ROADTRIP

Die Rückreise war ungefähr so entspannt wie eine Nacht in Xpujil. Unsere eigentlich geplante Flugreise führte uns über Toronto nach Montreal und von dort nach München. Der erste Abschnitt unserer Reise verlief noch reibungslos. Am Flughafen von Cancun gaben wir unsere letzten Pesos für überteuertes Flughafen-Essen aus und kauften drei Flaschen Mezcal, eine lokale Spirituose, für uns und unsere Familien als Souvenirs. In Toronto hatten wir nicht viel Umsteigezeit – umso ärgerlicher, dass der Zollbeamte dort, mit der Seelenruhe eines Dalai Lama, arbeitete. Im Schneckentempo inspizierte er unsere Flaschen Mezcal und zeigte seiner Kollegin fröhlich die kleinen, toten Würmchen, die in der Flasche schwammen. Die war relativ unbeeindruckt und erzählte ihm, sie habe schon Spirituosen mit ganzen Skorpionen und Schlangen bei den Touristen gefunden. Nach der Einfuhrkontrolle hasteten wir zum Gate… nur, um festzustellen, dass unser Flug nach Montreal eine Stunde Verspätung wegen “unscheduled maintenance” hatte, oder in anderen Worten: die Maschine war nicht flugtauglich. Nach zwei statt einer Stunde hatte die Airline dann einen Ersatz aufgetrieben. Der kaputte amerikanische Flieger wurde mit einem europäischen ausgetauscht – etwas beruhigend. In Montreal angekommen, haben wir natürlich unseren dortigen Anschluss nach München verpasst. Das war uns bereits seit Toronto bewusst, die Airline ließ uns aber erstmal in dem Glauben, dass der Anschluss noch zwei Stunden warten würde… tja. Man hat uns in der Zwischenzeit auf einen Flug nach Lissabon umgebucht und von dort mit einigen Stunden Layover auf einen vierten Rückflug weiter nach München. Und wir hatten noch gehofft, die Airline würde uns eine Nacht in Montreal spendieren… Stattdessen kamen wir jetzt mit 8 Stunden Verspätung in München an und hatten noch dazu einen extra bescheidenen Jetlag.

Zumindest hatten wir jetzt endlich wieder deutschen Boden unter den Füßen – welch Glücksgefühl! Trinkbares Leitungswasser! Toilettenpapier, das man herunterspülen darf! Pünktliche Züge… naja, gut, letzteres eher nicht, wie wir sofort wieder lernten. Unser Zug vom Flughafen nach Hause hatte nämlich einen Stromausfall! Richtig gelesen! Auf halber Strecke ging plötzlich das Licht im Zug aus und wir rollten nur noch mit etwas Glück zum nächsten Provinzbahnhof. Eine Stunde später war der Saft wieder da und es ging weiter.
Da dachte man, man ist dem Entwicklungsland entflohen, nur um festzustellen, dass Deutschland inzwischen auch zu einem Entwicklungsland verkommen ist! Ironie des Schicksals!
Das Ende.
Danke fürs Lesen und hoffentlich auf Wiedersehen – es warten schließlich bald noch neue Abenteuer auf “Truth be Traveled”!