Die Pyramiden von Uxmal

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Wie wenig man sich in Mexiko gegenseitig vertraut, sieht man ganz gut in Uxmal! Hier haben der Staat Mexiko und das Bundesland Yucatan separate Ticketverkäufer und Drehkreuze vor dem Zugang zur Ausgrabungsstätte. Wie sonst kann man sicherstellen, dass man auch wirklich seinen Anteil vom Kuchen bekommt? Zum Glück läuft zumindest das in Deutschland noch etwas besser – man stelle sich bloß vor, man müsste hierzulande jährlich zwei separate Steuererklärungen für Bund und Land einreichen! Dank guter, englischsprachiger Beschilderung hatten wir mit dem doppeltem Zugangsprozedere in Uxmal zum Glück kein großes Problem.

Das gesamte, großflächige Ausgrabungsgelände war relativ gut instand gehalten und frisch gemäht. Direkt am Eingang zum Gelände stand die große Pyramide. Davor natürlich eine Schar japanischer Touristen fleißig am abfotografieren und Selfies schießen – wir mussten mit den Augen rollen, bevor wir heuchlerisch selbst ein paar Selfies gemacht haben.

Die vielen Ruinen auf dem großflächigen Gelände sind mit ein paar Stahltreppen und abgesteckten Wegen erschlossen. Zwar würden die meisten Treppengeländer wahrscheinlich keiner TÜV-Prüfung standhalten, aber da wir beide alpine Trittsicherheit hatten, machte uns das keine Sorgen.

Infotafeln auf spanisch, englisch und Maya-Sprache gaben uns nur wenig zusätzliche Infos. Oft wurde nur beschrieben was man sowieso mit den eigenen Augen sah, z.B. wie viele Stufen die Pyramide hat, oder dass sie mit Tierköpfen geschmückt war. Infos über die Kultur, die soziale Ordnung, das Kriegstreiben, den Tagesablauf, etc. gab es keine. Neben einer Infotafel über das Oberhaupt und seinem Thron blieb uns lediglich eine Infotafel zu einer Maya Sportart im Kopf. Zwei konkurrierende Teams müssen einen Gummiball in einen hoch angebrachten Steinring des gegnerischen Teams befördern. Damit scheinen nicht die Amerikaner, sondern die Maya die Erfinder des Basketballs zu sein. Einziger Unterschied, den wir sehen konnten, war, dass der Ring vertikal, statt horizontal angebracht war.

Einige Touristen gönnten sich einen Guide zu einem ordentlichen Aufpreis. Keiner dieser Touristen machte einen sehr glücklichen Eindruck. Wahrscheinlich wussten die auch nicht mehr als die Infotafeln. . Dass wir in Mexiko ohne Guide besser bedient sind, wurde uns später auf unserer Reise in Bacalar noch bestätigt.

Truthful Traveler’s Tip!
Überleg dir zweimal ob du das Geld für einen Guide ausgeben willst!

Bevor uns die unerträgliche Hitze wieder zurück ins klimatisierte Auto trieb, kauften wir uns noch unsere ersten “Souvenire”. Zum ersten Mal, trotz unzähliger vorheriger Souvenirstände, fanden wir hier halbwegs schöne Postkarten. Die meisten zeigten die große Pyramide in ihrer vollen Pracht. Zwar hatten wir auch in Tulum schon Postkarten erspäht, allerdings waren darauf nur hässlich Hotelanlagen abgebildet. Von einer Postkartenkultur kann man in Mexiko also nicht sprechen. 

Mit den Postkarten im Gepäck ging es weiter nach Campeche – ein verhältnismäßig ruhiges Städtchen mit wenig Tourismus. Unser Aufenthalt dort sollte allerdings alles andere als ruhig werden – uns erwartete unser erster Kontakt mit der mexikanischen Polizei. Auf dem Weg wurde außerdem unsere einzige Kreditkarte an einer Tankstelle abgelehnt – zum Glück hatten wir noch genug Bargeld zum Bezahlen, allerdings wuchs dadurch ein bisschen eine Geldsorge.

Tag 7 – 9

Unser Polizeieinsatz in Campeche

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